Fehlende Zuschauereinnahmen: Hilft der Staat der Liga?

Zuschauer wird es in den nächsten Wochen in den österreichischen Stadien nicht mehr geben. Vermutlich darf keine Partie in diesem Jahr mehr vor Publikum ausgetragen werden. „Davon gehen wir aus“, erklärt Liga-Chef Christian Ebenbauer. Es sei „administrativ praktisch unmöglich“, dass die Klubs die Auflagen erfüllten, um doch trotz des Lockdowns vor Publikum zu spielen. Offiziell ist das Zuschauerverbot zwar nur bis zum 13. Dezember befristet, aber niemand rechnet ernsthaft damit, dass die Lage dann wieder so gut ist, dass die Fans in die Arenen zurückkehren dürfen. Ebenbauer beschreibt die Situation als „bedauerlich“, zeigt aber Verständnis aufgrund der aktuellen Entwicklung der Pandemie. Die Bundesliga habe eine gesellschaftliche Vorbildfunktion und trage daher die Maßnahmen voll mit – wie sie es schon immer getan habe.

Kommt der Sportligen-Fonds zurück?

Finanziell sind die fehlenden Zuschauereinnahmen für die Vereine allerdings eine Katastrophe. Ohne die Ticketgelder können viele Klubs nicht überleben. Die Liga sei deshalb bereits mit der Regierung „in positiven Gesprächen“, schildert Ebenbauer. Die Ministerien hätten Unterstützung angekündigt. Verschiedene Pressekonferenzen der Politik aus der jüngsten Zeit decken sich mit dieser Aussage. Möglich ist, dass der Sportligen-Fonds zurückkehrt, der zu Beginn der Pandemie geschaffen wurde, um Vereinen quer durch alle Disziplinen zu helfen. Beschlossen ist dies freilich noch nicht. Die Politik hat sich in öffentlichen Aussagen explizit die Möglichkeit offengehalten, vielleicht auch auf andere Weise zu helfen.

Dabei dürfte der Amateursport eine zentrale Rolle spielen. Die Bundesliga kann immerhin ihren Spielbetrieb fortsetzen und erhält Fernsehgelder. Jenseits des Profi-Bereichs müssen die Klubs in eine Zwangspause und haben überhaupt keine Einnahmen. Die Regierung möchte eine Lösung finden, die ihnen hilft, den Lockdown zu überleben und gleichermaßen für den Profi-Sport geeignet ist. Für die Bundesliga heißt es daher abzuwarten, welche Lösungen präsentiert werden – und wie schnell das Geld fließt.

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